Joy to my soul – Musik für die Seele
Der Gemischte Chor Havighorst-Boberg singt für die Landfrauen
Von Martina Eggers
Der Einsatz kommt auf den Punkt: „Amezaliwa bwana!“ 60 Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores Havighorst-Boberg von 1882 (HaBo) klatschen und stampfen rhythmisch zu dem Gospel in der Petri und Pauli Kirche in Hamburg Bergedorf. Hier hat der Chor schon mehrfach die Veranstaltungsreihe „Musik und Texte“ der Gemeinde musikalisch begleitet. Heute aber singt er für die Hamburger Landfrauen. Dessen Förderkreis möchte mit dieser Veranstaltung neue Mitglieder gewinnen.
Meike Behrmann, erste Vorsitzende des Förderkreises sowie auch des Landfrauenverbandes Hamburg, begrüßt die Gäste in der gut gefüllten Kirche. Sie gibt ein paar Informationen zur Arbeit des Förderkreises und der Landfrauen und wünscht allen „eine Stunde mit schöner Musik“. Sie gehört zu denen, die den Chor bislang noch nicht gehört haben.
Schnell zieht HaBo das Publikum in seinen Bann. Der Chor singt in unterschiedlichsten Genres und Sprachen und, das ist besonders, immer auswendig! Nach einigen Gospels und einem Pop Song aus den 70-ern, „You`ve got a friend“, bezieht die quirlige Chorleiterin Christiane Canstein die Zuhörer ein. Nach kurzem Üben erklingt „Alpha and Omega“, ein modernes geistliches Stück, von Publikum und HaBo gemeinsam gesungen.
Eine Sängerin des Chores, die sich auch bei den Landfrauen engagiert, hatte die Idee zu dieser gemeinsamen Veranstaltung. Chormusik und Landfrauen – das passt durchaus. Einige Landfrauen sind Bäuerinnen, viele gehen anderen Berufen nach. Aber vielseitig interessiert sind sie fast alle. Sie besuchen Seminare, um neues zu lernen. Auch Besichtigungen, Betriebsführungen oder kulturelle Veranstaltungen stehen auf ihrem Programm.
HaBo ist heute nicht allein. Musikpädagogin Christiane Canstein hat den Unterstufenchor des Gymnasiums Allermöhe, den sie ebenfalls leitet, mitgebracht. Die aufgeregten Fünft- und Sechstklässlern bieten dafür, dass einige erst seit sechs Wochen mitsingen, schon ein beeindruckendes Repertoire. Sie singen souverän auswendig, Soli und im Kanon, als hätten sie schon viele öffentliche Auftritte gehabt. Dabei ist dies ihre Premiere! Nach ihrer gelungenen Darbietung sitzen 30 glücklich strahlende Kinder im Publikum und verfolgen aufmerksam den zweiten Teil des Konzertes von HaBo.
Der noch junge, erst zwei Jahre alte Förderkreis will mit Konzerten, Vorträgen und Lesungen um Mitglieder werben. Er wurde gegründet, um die Arbeit der Landfrauen zu unterstützen. Im Förderkreis kann jeder Mitglied werden: Mann, Frau, Verein oder Firma. Der Landfrauenverband Hamburg hat 1.500 ausschließlich weibliche Mitglieder. Bundesweit gibt es 500.000 in mehreren Landesverbänden organisierte Landfrauen. Gegründet wurde der Verband 1948.
„With all of me…“, zart schweben die Töne durch das altehrwürdige Kirchenschiff um dann zu vollem Klang aufzublühen: „Joy to my soul!“, gleichsam dem Motto dieses Konzertes. Als nach einigen weiteren Stücken zum Schluss 90 große und kleine Sänger vierstimmig gemeinsam „God so loved the world“ singen, wird im Publikum das eine oder andere Taschentuch gebraucht: ein Gänsehautfinale!
Für Meike Behrmann, Erste Vorsitzende des Förderkreises, steht fest: “Das müssen wir wieder machen!“